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Restaurant Kei, Paris

"Hier wurde kulinarisch nichts neu erfunden und auch kein Maßstab gesetzt, dennoch war das eine saubere Drei-Sterne-Leistung. Viele europäische Köche versuchen ja ihren mehr oder minder klassischen Gerichten mit japanischen Produkten und Zubereitungen einen neuen Touch zu geben. Kai Kobayashi zeigt den Blick eines Japaners auf die französische Küche. Das heißt er reduziert und fokussiert anders, mehr auf das Produkt, bringt den Hauptgeschmack klarer und ungeschminkter hervor. Das ist nicht unbedingt spannend, aber sehr reizvoll." (Veröffentlicht im April 2023)

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Restaurant Guy Savoy, Paris

"Ich bin etwas irritiert: ich weiß nicht so recht, was ich stilistisch von dem Menü halten soll. Es hat keinen stilistisch roten Faden – zwischen Klassischem und Modernem geht es hin und her. Es wirkt eher wie ein Best-of-Album, als eine aus einem Guss gestaltete Speisenfolge. Da waren schlotzige Gerichte und strukturierte, feine und rustikale, moderne und sehr klassische dabei. Ein ziemliches Pingpong-Spiel, das sich vielleicht nur ein Koch erlauben kann, der nicht mehr an seinem Profil arbeiten muss. Andererseits kann man natürlich sagen, dass die Bandbreite der Gerichte beeindruckend ist, auch wenn außer der Gänseleber und der Suppe echte Highlights eher rar waren. Aber wenn ich doch eine Linie finden will, dann die, dass alles auf vollen Genuss ausgerichtet ist. Und das wird durch den wirklich hervorragenden, zuvorkommenden und extrem professionellen Service nicht nur, wie in vielen Restaurants unterstrichen, sondern regelrecht hervorgehoben. Und so ist das Guy Savoy in seiner Gesamtheit eines der immer rarer werdenden großen Genussorte, wo man sich als Gast voll im Mittelpunkt fühlt und man nicht die Kunst und das Konzept des Kochs bewundern kann. Und somit hat Maître Hubert Schwermer mit seinem Team mindestens genauso viel zum Gelingen dieses Abends beitragen, wie die Küchenmannschaft." (Veröffentlicht im März 2023)

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Restaurant L'Abysse, Paris

"Wenn ich die Zubereitungen mit dem Nagaya bzw. dem Yoshi vergleiche – den mit bekannten Sterne-Sushi-Restaurants – so geht der Bewertungsunterschied in Ordnung: Sowohl die zubereiteten Gerichte als auch die Nigiris sind extrem fein gestaltet. Es sind eher die leisen Töne, die überzeugen: die Produktqualität des Fisches, aber vor allem die Zubereitung des Reis ist hervorragend. An deren Intensität orientieren sich die übrigen Gerichte, auch die Desserts, somit bleibt der Thunfischbauch das intensivste Gericht. Insgesamt also ein vorzügliches Mittagsessen." (Veröffentlicht im Juni 2023)

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Restaurant Yam'tcha, Paris

"Ein „leichtes Mittagessen“ ist dieses Menü keineswegs. Die Portionen sind nicht gerade klein und die Aromendichte geht Richtung herbstlich-winterliche Töne. Zudem hat vieles eine recht weiche Konsistenz, dass den mund- und magenfüllenden Charakter verstärkt. Dafür wird mit herben Noten in jedem Gericht dagegen gearbeitet, so dass man die Küche insgesamt als ausgewogen bezeichnen kann. Auch die Tees und die Weine helfen, die Mächtigkeit des Menüs zu balancieren. Das hat schon seinen Reiz, ist allerdings nicht unbedingt meine präferierte Stilrichtung." (Veröffentlicht im Juni 2023)

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