15 Sterne für Texas

(18. November) - Der Guide Michelin hat erstmals Restaurant-Bewertungen für den US-Bundesstaat Texas veröffentlicht. 15 Restaurants erhalten einen Stern, zwei einen grünen Stern. Insgesamt werden 115 Restaurants empfohlen.

„Unsere anonymen Prüfer waren von der kulinarischen Szene im Bundesstaat Texas beeindruckt“, sagte Gwendal Poullennec, International Director des Guide Michelin. „Die Auswahl spiegelt ihre Erkenntnisse wider, indem sie einzigartige texanische Aromen wie Barbecue und Tex-Mex sowie mehrere internationale Einflüsse hervorhebt. Wir fühlen uns sehr geehrt, diese Restaurants zum ersten Mal in der Guide Michelin-Familie begrüßen zu dürfen, und wir stoßen auf den großartigen Geist der texanischen Restaurantgemeinschaft an!“      

Ein Stern in Austin

• Barley Swine (Zeitgenössische Küche): Der Raum ist ausgesprochen leger und die Gäste sind willkommen, so zu kommen, wie sie sind, aber die Leidenschaft dieser Küche ist unverkennbar. Chefkoch und Inhaber Bryce Gilmore verwendet geschickt lokale Zutaten mit einer eindeutig südwestlichen Geschmackspalette, die an mexikanische und südstaatliche Traditionen angelehnt ist, und bewahrt sich dabei eine moderne, globale Raffinesse. Das Degustationsmenü ist sorgfältig auf die Jahreszeiten abgestimmt und Raffinesse wird durch einen Hauch von Laune ausgeglichen. Ein kleiner Bagel mit allem Drum und Dran, einem cremigen Aufstrich aus geräucherten Radieschen und einer Gurke mit scharfer Dillsauce könnte der erste Bissen sein und eine makellos angebratene Moschusentenbrust könnte mit einem buttrigen Püree aus Puffmais und einem erdig-süßen nixtamalisierten Pfirsich kombiniert werden. Von bei Goodwill gekauften Gerichten und dem Anbau von Produkten vor Ort bis hin zum Sammeln von Regenwasser für ihren Garten – sie sind auch der Nachhaltigkeit verpflichtet. 
• Craft Omakase (japanische Küche): Diskret in Rosedale versteckt, hat Craft Omakase vorne eine Lounge und hinten einen Speiseraum und eine Theke. Hier vertrauen die Gäste klugerweise den Chefköchen Charlie Wang und Nguyen Nguyen, die eine beeindruckende Abfolge von Nigiri und anderen Häppchen servieren. Ihr kreatives Omakase scheut sich nicht vor Verzierungen, ist jedoch zurückhaltend und lässt den Fisch glänzen. Viele Produkte stammen aus Japan und der Fisch wird gekonnt verarbeitet. Zubereitungen wie ein Aguachile aus rosa Garnelen mit Süßkartoffel oder Crudo aus Hamachi mit Yuzu-Honig-Sauce sind köstliche Stationen in einer Reihe, die vielleicht eine mit einem Furikake aus ihrer knusprigen Haut bestreute Meerforelle, Shima Aji mit Shiso und Ume oder eine mit Ponzu und Zitronenschale angemachte Jakobsmuschel enthalten. 
• Hestia (amerikanische Küche): wenn Sie die Glastür dieses Restaurants im Herzen der Innenstadt durchschreiten, werden Sie sofort verstehen, worum es geht – im wahrsten Sinne des Wortes, denn Holzrauch parfümiert die Luft. In diesem angesagten Lokal dreht sich alles um das Kochen auf offenem Feuer, wie der 20 Fuß lange Herd in der offenen Küche beweist. Zeitgenössische Küche wird sowohl im À-la-carte-Menü als auch im Degustationsmenü des Küchenchefs präsentiert, und texanische Produkte und Proteine ​​stehen im Mittelpunkt. Von herzhaft bis süß wird fast alles von den Flammen geküsst oder mit Rauch parfümiert. „Glutige“ Cantaloupe-Melone mit grünen Tomaten und Shiso-Blüten ist ein eleganter Auftakt; und im Herd getrocknete und geröstete Tomaten über frischer Grütze sind ein wohltuender Teller, aber die angebratene Jakobsmuschel mit grünem Tomaten-Kosho stiehlt allen die Show, mit einer am Tisch servierten Rindertalgsauce auf der Pilzgelee-Basis. 
• InterStellar BBQ (Grillküche): Ein gutes Lokal erkennt man daran, dass sich schon vor der Öffnung eine Schlange bildet, und beim InterStellar BBQ dauert es lange, bis die Tür aufgeht. Alle sind hier, um das Barbecue von Grillmeister John Bates zu probieren, das langsam und bei niedriger Temperatur über rotem Eichenholz gegart wird. Rinderbrust mit einer einfachen Gewürzmischung aus Salz, Pfeffer und Knoblauch ist hervorragend, aber das ist noch nicht alles. Der mit Pfirsichtee glasierte Schweinebauch ist zart und schmelzend; der in Bierlake eingelegte, angefeuchtete Truthahn ist saftig und köstlich; und es werden drei Würstchen angeboten, darunter Kielbasa. Mit den verlockenden Beilagen wie der Frito Pie kann man nichts falsch machen, obwohl die geräucherten Kartoffelgratin mit goldbrauner Kruste und der Rahmmais mit Poblano-Soße besonders hervorstechen. 
• la Barbecue (Grillküche): La Barbecue wurde von der verstorbenen LeAnn Mueller gegründet und wird heute von ihrer Frau Ali Clem geführt. Die riesige, speziell angefertigte Feuerstelle im Hinterhof ist die exklusive Werkstatt, in der fleischige Wunder vollbracht werden. Innen ist es ein einfacher Raum, der durch helle Farben und eine entwaffnende Playlist mit Tammy Wynette und Dolly Parton belebt wird. Während der Stoßzeiten müssen Sie mit einer längeren Wartezeit rechnen, aber Ihre Geduld wird mit einer ersten Kostprobe der Rinderbrust belohnt, wenn Sie an die Theke kommen. Sie werden das herrlich saftige, würzige Rindfleisch bewundern, aber übersehen Sie nicht die Palette ebenso verlockender Angebote wie hausgemachte Würstchen und Schweine- oder Rinderrippchen. Das Team mag es gerne würzig, wie beim Chipotle-Krautsalat oder dem frischen Kimchi. Verpassen Sie nicht die Mac and Cheese. 
• Leroy and Lewis Barbecue (Barbecue-Küche):  Was 2017 als Imbisswagen begann, kann man jetzt in einem geräumigen Ladenlokal in Garrison Park genießen. Der Name bezieht sich auf das Ehepaar, das dieses verlockende Geschäft betreibt, dessen geräumige Umgebung mit ihrer Fassade aus glasierten Ziegeln und dem Essbereich mit Spitzdach eine Atmosphäre der Mitte des Jahrhunderts verströmt. Die ausgezeichnete Grillkarte dreht sich nicht um Rinderbrust, obwohl dieses beliebte Gericht am Ende der Woche als Tagesgericht erhältlich ist. Tatsächlich sorgen mehrere Tagesgerichte die ganze Woche über für Abwechslung, wie zum Beispiel auf der Zunge schmelzende Rinderbäckchen mit Gewürzkruste oder die Tageswurst, die mit grünen Hatch-Chilis und Mozzarella-Käse gespickt sein kann. Das Bananenpudding-Tiramisu ist eine clevere Mischung aus in Kaffee getränkten ’Nilla-Waffeln. 
• Olamaie (amerikanische Küche): Mit seinen weißen Schindeln und schwarzen Fensterläden ist Olamaie, benannt nach der Großmutter, der Mutter und der Tochter des Küchenchefs, ein charmanter Ort nördlich der Innenstadt von Austin. Erwägen Sie einen Cocktail, denn die Karte ist interessant und umfasst einen täglichen Punsch und lustige Getränke wie den Spaghetti Western Martini mit texanischem, mit Olivenöl gewaschenem Gin, Wodka, mit Kirschtomaten angereichertem trockenem Wermut und Basilikum-Eau de Vie. Freuen Sie sich auf Südstaatenküche mit modernem Touch und verpassen Sie nicht den Buttermilchkeks, der warm serviert und von geschlagener Honigbutter mit Meersalz bestreut wird. Das Chicken Pressé ist eine neuartige Interpretation von Hühnchen und Knödeln und rundet eine Speisekarte ab, die auch geschwärzten Dayboat-Fisch, Gumbo und roten Reis mit Golfgarnelen umfasst. 

Ein Stern in Dallas

• Tatsu Dallas (japanische Küche): Da es nur 10 Sitzplätze an der Theke gibt, ist es die größte Herausforderung, in diesem Sushi-Restaurant im renovierten Continental Gin Building eine Reservierung zu bekommen – aber Ausdauer wird belohnt, denn dies ist das Original. Das Omakase besteht aus etwa 14 Stücken und folgt der Edomae-Tradition. Erwarten Sie also Fisch, dessen Geschmack im Laufe des Abendessens immer kräftiger wird. Sie könnten mit Rotlachs aus Alaska beginnen, gefolgt von spanischem Thunfisch und köstlichem Uni aus Hokkaido und zum Abschluss mit Aal aus Maine. Der Reis stammt ebenfalls aus Hokkaido und die geschickten, geübten Bewegungen von Chefkoch Tatsuya Sekiguchi sorgen dafür, dass jedes Stück eine perfekte Kreation ist; er ändert sogar die Größe, wenn Sie dies wünschen. Alle Gäste werden zusammen bedient, kommen Sie also pünktlich. 

Ein Stern in Houston

• BCN Taste & Tradition (Spanische Küche): Dieses Restaurant liegt etwas abseits der Richmond Avenue und ist in einem weißen Stuckbungalow aus den 1920er-Jahren untergebracht. Es wird von einigen der sympathischsten Mitarbeiter der Stadt geführt. Die Küche ist mit Flair und Vertrautheit zugleich. Meeresfrüchte sind ein Highlight, wie wunderbar zarte Seegurkenstreifen auf Hummerreis oder dünn geschnittener Oktopus mit Kartoffelpüree und einem markanten geräucherten Paprika. Chefkoch Luis Roger kennt sich auch an Land aus und sein iberisches Spanferkel wird mit einer knusprigen Kruste, zartem Fleisch und einer reichhaltigen Rotweinsauce serviert. Die Getränkeauswahl ist faszinierend und umfasst eine rein spanische Weinkarte und einen Abschnitt für Gin Tonics. Die private Kunstsammlung des Eigentümers Ignacio Torras (einschließlich der Eulenkrüge von Pablo Picasso) ist ein weiteres charmantes Extra. 
• CorkScrew BBQ (Frühling; Grillküche): Sie haben die Wahl: Kommen Sie vor Türöffnung um 11 Uhr oder gehen Sie woanders essen. In der kleinen Stadt Spring nördlich von Houston hat sich vor dieser Barbecue-Sensation seit der Eröffnung im Jahr 2015 lange Warteschlangen gebildet. Die Küche ist dafür bekannt, schnell ausverkauft zu sein, und es ist leicht zu erkennen, warum: Will und Nichole Buckman räuchern einige der besten Rinderbrust- und Rippchenstücke des Staates. Ihre Verwendung von Roteiche verleiht den besten Stücken von Creekstone Farms und Compart Family Farms einen unverwechselbaren Farbton, und alles von Rind über Schwein bis hin zu Truthahn hat einen reinen Rauchgeschmack, der noch lange nach dem Ende der Mahlzeit anhält. Vollgepackte Ofenkartoffeln, Tacos mit grüner Chili-Ranch und Obstkuchen sind verlockend, sollten aber für den zweiten Besuch aufgehoben werden. Stammgäste wissen, dass sie Tage im Voraus bestellen müssen, um der Warteschlange zu entgehen. 
• Le Jardinier Houston (französische Küche): Mit Standorten in Manhattan und Miami teilt Chefkoch Alain Verzeroli seine grüne, stilvolle Küche auch mit Houston. Der Standort könnte nicht passender sein: Das Museum of Fine Arts passt zu seinen farbenfrohen Gerichten, die sowohl schön als auch zufriedenstellend sind. Vollendete Saucen, saisonales Gemüse und durchdachte Cocktails erzählen eine Geschichte, die zum Namen und Design des Restaurants passt. Zu den Highlights zählen dünne Zucchinispaghetti mit gelbem Paprikacoulis und Comté-Schaum sowie pralle Maine-Taucher-Jakobsmuscheln mit Karottenjus-Reduktion und Zuckerschoten. Desserts wie die Yuzu-Mousse mit Himbeerkompott und Pistazien-Sable sind wunderschön anzuschauen. Der gesamte Abend verläuft dank eines hochprofessionellen und sympathischen Teams reibungslos. 
• March (Kreative/Mediterrane Küche): Dieses ambitionierte Atelier hat sich eine kulinarische Erkundung des Mittelmeers zum Ziel gesetzt und taucht dabei sorgfältig in die einzelnen Regionen ein, vom Maghreb in Nordwestafrika über Murcia und Andalusien in Südspanien bis hin nach Griechenland, mit einem Degustationsmenü und einem Getränkeprogramm, das von jeder Küche inspiriert ist. Aber wenn Ihnen das alles ein bisschen zu luxuriös vorkommt, seien Sie versichert, dass das Erlebnis selbst absolut entwaffnend ist, mit einem gewinnenden Sinn für Gastfreundschaft, der für eine Mahlzeit sorgt, die sowohl ansprechend als auch luxuriös ist. Die Gäste beginnen mit fein abgestimmten Cocktails und ersten Häppchen im stilvollen Loungebereich, bevor sie für eine reichhaltigere Kost in den beeindruckenden Hauptspeisesaal geführt werden. Von Anfang bis Ende zeugen die wunderschön angerichteten Gerichte von Raffinesse und Kreativität, also lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Show. 
• Musaafer (indische Küche): Abendessen in einem Einkaufszentrum klingt nicht gerade vielversprechend, es sei denn, Sie sind auf dem Weg nach Musaafer. Allein die schiere Größe dieser großen Halle mit ihren Bögen, hoch aufragenden Fenstern, labyrinthartigen Grundrissen und aufwendigen Mustern fühlt sich an wie ein eigener Palast. Das Ambiente ist ebenso aufregend wie das Kochen. Eine große, frittierte Zwiebelkugel Xuixo wird mit nicht weniger als 24 Gewürzen bestäubt, mit Kartoffeln und Zwiebeln gefüllt und mit Tamarinden- und Minz-Chutney serviert. Zackige Garnelen werden in einer eleganten Soße aus Koriander, Kokosmilch und Curryblättern gekocht. Dal, ein bekannter Favorit, wird 72 Stunden lang mit Tomaten, Butter und geräuchertem Chili gekocht. Die Liebe zum Detail und die sorgfältige Würzung sind überall erkennbar und das Endergebnis ist sowohl von hohem Stil als auch von äußerst befriedigender Substanz. 
• Tatemó (mexikanische Küche): Die berühmte Redensart, man solle ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen, trifft auf dieses Tortilleria-Degustationsmenü am besten zu. In einem leeren Einkaufszentrum, in dem es außer einer Brauerei und einem Donut-Laden nicht viel gibt, bietet Chefkoch Emmanuel Chavez ein wunderschön zubereitetes und portioniertes Erlebnis, das alte Maissorten aus ganz Mexiko feiert. Seine Variationen von Ceviche, Quesadillas und Gorditas sind elegant anzuschauen und dank der kräftigen Salsas und anderer kreativer Saucen noch schmackhafter. Die originellste und beeindruckendste Kreation ist wahrscheinlich das nachtschwarze Mole Negro, das unter einer Tortilla aus nixtamalisierten Kochbananen serviert wird.

Ein Stern in San Antonio

• Mixtli (mexikanische Küche): Dieses bahnbrechende Restaurant ist das Werk der visionären Chefköche Diego Galicia und Rico Torres. Das gefeierte Duo hat Erfahrung in der gehobenen Küche, aber die wahre treibende Kraft hinter diesem Unterfangen ist die gemeinsame Ehrfurcht vor der mexikanischen Küche. Die Degustationsmenüs wechseln häufig und konzentrieren sich auf einen anderen Teil Mexikos. Sie bieten möglicherweise innovative Interpretationen von Spezialitäten aus Oaxaca oder eine Mahlzeit mit Schwerpunkt auf der Küche von „Tierra Caliente“. Die Menüs beschränken sich nicht nur auf die regionale Vielfalt der mexikanischen Küche, sondern schöpfen auch aus der kulinarischen Vergangenheit. Freuen Sie sich auf eine Küche, die sowohl intellektuell als auch köstlich ist, mit sorgfältig zubereiteten, kunstvoll angerichteten Gerichten, die eine Geschichte erzählen und gleichzeitig Ihren Gaumen begeistern. 

Grüner Stern 

• Dai Due (Austin; amerikanische Küche): Initiativen: Produkte aus der Region, Kochen ohne Saatöl, Recycling- und Kompostierungsprogramm, Wein und Bier aus der Region, Texas, ethische Ernte von Fleischprodukten, Minimierung von Lebensmittelabfällen durch Wiederverwendung, Fermentationsprogramm. 
• Emmer & Rye (Austin; amerikanische Küche): Initiativen: Beschaffung der Menüzutaten von örtlichen texanischen Bauernhöfen und dem Partnerbauernhof des Restaurants, der pfluglos arbeitet und organisch gedüngt wird; ausschließliche Verwendung ganzer Tiere und Fische; großzügige Verwendung von Gemüseresten und Kompostierung von Lebensmittelabfällen für Ackerboden; das Barprogramm umfasst Cocktails mit hausgemachtem Essig, eingelegten lokalen Barkirschen und Bittern aus örtlichen texanischen Zutaten.