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Kaufratgeber Grill - welches Modell passt zum Bedarf?

Spätestens im Sommer gehört Grillen wieder zur beliebtesten Freizeitbeschäftigung in Deutschland. Dabei gehen die Vorlieben mittlerweile weit über einfache Steaks und Würstchen hinaus und nähern sich Spezialitäten des amerikanischen Barbecues an.

Gourmets legen sich aus diesem Grund häufig sehr teure Geräte zu, die man normalerweise nur im Gastronomiebetrieb erwartet. Restaurants, die exzellentes Grillgut anbieten möchten, sollten daher darauf achten, unbedingt die passenden Geräte zum aktuellen Speiseangebot zu haben. Doch was sollten Restaurants berücksichtigen?

Grundvoraussetzungen prüfen

Vor der Anschaffung müssen sowohl Restaurants als auch private Grillkäufer einige Eckdaten für die Kaufentscheidung festlegen:

  • Welche Betriebsart (Kohle, Gas, Elektro)?
  • Welche Nahrungsmittel sollen gegrillt werden? Benötigt man dafür ein Spezialgerät?
  • Welche Größe? (für wie viele Personen)
  • Für welchen Einsatzort? Muss der Grill mobil sein?
  • Welches Budget steht zur Verfügung?

Der Hintergrund ist ganz klar: Gastronomen, die Hähnchen anbieten, benötigen einen Hähnchengrill, wer Döner oder Gyros im Angebot hat, muss einen Döner/Gyrosgrill kaufen und für große Barbecues im amerikanischen Stil kommt ein Smoker infrage.

Sehr beliebt sind auch die vielseitig einsetzbaren Kontaktgrills sowie Wassergrills und Lavasteingrills (Hier geht’s zu den besten Lavasteingasgrills von Vergleich.org.) Diese Grills werden gleich im nächsten Abschnitt noch separat erklärt.

Soll das Gerät in einer Küche stehen? Dann ist wegen der Rauchentwicklung selbstverständlich nicht jeder Grill zulässig. Muss er auf einer Terrasse eingesetzt und später wieder woanders verstaut werden? Dann ist ein mobiles Gerät ideal.

Holz-, Gas- oder Elektro?

Die kleine Gastronomie, die eventuell nur kleine Events im Freien anbietet, kann zu Holzgrills greifen, die wegen der Rauchentwicklung und des Funkenflugs in geschlossenen Räumen nicht einsetzbar sind. Die Klassiker sind eher für den privaten Bereich geeignet und haben für die Profis den Nachteil, dass sie lange heizen müssen und keine genaue Temperaturregulierung erlauben.

Gasgrills sind die bessere Alternative, da sie schnell heizen und auch schnell kühlen und sich die Temperatur leicht einstellen lässt. Vor allem sind sie auch viel gesünder, da kein Rauch entsteht und sich das Gerät leichter reinigen und unterhalten lässt (Propan- und Erdgas). Sie bieten viele Zubereitungsmöglichkeiten und sind daher auch bei einer größere Speisekarte ideal. Dafür sind sie aber auch teurer in der Anschaffung und die Technik ist anfälliger als bei einem simplen Holzkohlegrill.

Ein Elektrogrill ist eine praktische Indoor- oder Balkonalternative für private Griller und spielt in der Gastronomie (außer beim Kontaktgrill) keine Rolle.

Grillarten je nach Speiseangebot

Im Landgasthof, der frische Grillhähnchen anbietet, ist ein Hähnchengrill ideal, ein türkisches Restaurant, das Döner anbietet, kann nicht auf einen Dönergrill verzichten. Für alle anderen Sparten sind eher andere Geräte interessant:

Kontaktgrill: Ohne einen Kontaktgrill geht es eigentlich nicht. Denn dieses Gerät kann sowohl für das Anrösten von Brot benutzt werden als auch für das Grillen von Fisch, Fleisch und Gemüse sowie der Zubereitung von Sandwiches und Burger-Patties.

Amerikanischer Stil

Barbecue-Grill: dieser Gasgrill kann für viele Spezialitäten genutzt werden.

Smoker: Wer echte amerikanische Küche anbietet, benötigt einen Smoker, der das Fleisch weniger grillt als eher mehrere Stunden lang indirekt gart und mithilfe der Feuerbox und der Räucherchips raffiniert räuchert. Der Smoker ist ideal für echte Spareribs oder Pulled Pork.

Weitere Varianten

Wassergrill: Hier fließt Wasser durch die Hohlstäbe des Grills, sodass das Fleisch oder der Fisch bei hoher Temperatur gegart werden können, ohne anzubrennen. Außerdem tropft dadurch auch weniger Fett nach unten und es kommt nicht nur Flammenbildung.

Lavasteingrill: Ganz beliebt in der Gastronomie ist der Lavasteingrill, der sich perfekt in praktisch jede Küchenzeile einpassen lässt und bei dem keine Rauchentwicklung zu befürchten ist. Typischerweise handelt es sich dabei um einen Gasgrill.

Größe und Mobilität

Anhand der Gerichte, die das Restaurant anbietet, lässt sich leicht die beste Grillvariante bestimmen, eventuell auch eine Kombination von zwei Geräten. Während sich Elektro- und Gasgrills leicht in die Küche integrieren lassen, müssen Geräte mit Rauchentwicklung (Holzkohlegrill, Smoker)nach draußen verbannt werden. Erlebnisgastronomie, Spezialevents oder dauerhaftes Kochen im für Gäste zugänglichen oder unzugänglichen Außenbereich bestimmen zudem die Mobilität des Geräts.

Muss es täglich nach draußen gebracht werden, um beim Abendservice Spezialitäten aus dem Smoker anzubieten? Oder grillt der Koch bei Wind und Wetter auf einem überdachten Freiplatz neben der Küche? Sollte das Gerät transportierbar sein, muss es sich auf Rollen befinden und bei Nichtbenutzung auch praktisch und sicher verstaut werden können. Hier kommt es auf die örtlichen Gegebenheiten an, die in jedem Restaurant anders sind.

Ausreichende Größe zur Verköstigung der Gäste

Ein kleines Restaurant mit wenigen Plätzen benötigt entsprechend einen kleineren Grill, da nur wenige Gäste gleichzeitig verköstigt werden müssen. Beispielsweise rechnet man für 6-10 Personen einen Gasgrill mit rund 70 cm Durchmesser. Das lässt sich auch leicht hochrechnen.

Praktische Erwägungen

Wer sich einen teuren Grill anschafft, möchte auch sichergehen, dass es sich um ein geprüftes und hochwertiges Gerät handelt, das die Strapazen einer großen Küche mitmacht. Daher ist abgesehen von den erwähnten Punkten auch die Qualität ein wichtiges Kriterium.

Der Grill muss in der Lage sein, alle angebotenen Gerichte perfekt zuzubereiten, sollte aber auch auf eine Erweiterung der Speisekarte ausgelegt sein. Ansonsten beschneidet sich der Koch in seinen Möglichkeiten, neue, ausgefallene Grillgerichte anzubieten.

Zudem muss der Grill genügend Platz bieten, um auch bei einem großen Andrang (Hochzeiten, Reisebusse  oder Ähnliches) eine schnelle Zubereitung zu sichern. Dazu kommt, dass die Unterhaltskosten und der Reinigungsaufwand sich in Grenzen halten sollten.

Top-Tipp

Immer beliebter wird daher in der Gastronomie der Gasgrill mit Lavastein. Diese Variante bietet nämlich gleich mehrere Vorteile: Das Grillgut kann hier viel länger warmgehalten werden, da es die Wärme besser speichert und langsam abgibt. Dazu kommt, dass das Fleisch oder der Fisch keinen rauchigen Beigeschmack bekommt, sondern mit seinem Eigengeschmack punkten kann. Zudem ist ein solcher Grill wesentlich leichter zu reinigen als ein Holzkohlegrill.

Viele Gastronomen schwören auf den Gasgrill aus Edelstahl, da er gut aussieht, stabil und sauber ist. Dafür garantiert das strapazierfähige Material, das sich auch von äußeren Einflüssen kaum beeindrucken lässt.

Wer sich noch unschlüssig ist, welche Geräte die beste Qualität und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, sollte sich auf jeden Fall objektiv informieren. Die besten Produktvergleiche bieten unabhängige Plattformen wie die Stiftung Warentest, die 2019 bereits Grillwagen (für Privatnutzer) getestet hat.

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