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Peter Maria Schnurr ist Koch des Jahres im Gault&Millau

Christian Jürgens holt sich erstmals Höchstwertung von 19,5 Punkten

Der Koch des Jahres 2016: Peter Maria Schnurr.
Erstmals mit 19,5 Punkten bewertet: das Restaurant Überfahrt.

MÜNCHEN. Der Gault&Millau hat in seiner Ausgabe für das Jahr 2016 Peter Maria Schnurr zum "Koch des Jahres" gekürt. Gleichzeitig hebt der Führer die Bewertung seines Leipziger Restaurants Falco auf 19 Punkte an. Schnurr sei ein "Küchenkünstler voller Sturm und Drang mit einem mutig-eigenständigen Stil", schreibt der Gautl&Millau zur Begründung. Die Küche des 46jährigen, dessen Gerichte provokante Titel, wie FKK (Stopfleber) oder Peep Show (Mango-Desser) tragen, sei provozierend und "voller expressiver Aromen und überraschender Produktallianzen, die am Gaumen aber stets perfekt aufgehen". 

Außerdem verleiht der Gault&Millau Christian Jürgens erstmals die Höchstnote von 19,5 Punkten. Im Überfahrt am Tegernsee biete er "tiefgründige Genüsse voller kulinarischem Esprit, die umso eindrucksvoller sind, je unspektakulärer sie daherkommen". Auf 18 Punkte steigen Andreas Krolik (Lafleur, Frankfurt), Tohru Nakamura (Geisels Werneckhof, München), Paul Stradner (Brenners Park-Restaurant, Baden-Baden) auf. Für seine vibrierende kulinarische Frische in einem traditionellen Haus zeichnet der Guide ihn als "Aufsteiger des Jahres" aus.

17 Punkte erhalten erstmals die Restaurants Aumers La Vie (Nürnberg), Opus V (Mannheim), Luce d'Oro (Elmau), Podobnik's Gourmet/Alte Feuerwache (Würselen), Le Gourmet (Heidelberg), L.A. Jordan (Deidesheim), Alte Schule Fürstenhagen (Feldberger Seenlandschaft), sowie das Lohninger (Frankfurt am Main). Ebenfalls neu mit 17 Punkten bewertet der Gault&Millau das The Table Kevin Fehling in Hamburg, wobei dort die Bewertung aus dem vorherigen Restaurant von Kevin Fehling, dem La belle Epoque in Travemünde, bestätigt wird.

Die zuvor mit 19,5 Punkten bewerteten Restaurants - Gästehaus Klaus Erfort (Saarbrücken), Schwarzwaldstube (Baiersbronn), Vendôme (Bergisch-Gladbach) und Waldhotel Sonnora (Dreis), sowie die mit 19 Punkten bewerteten Häuser, Victor's Fine Dining by Christian Bau (Perl), La Vie (Osnabrück), Aqua (Wolfsburg), Bareiss (Baiersbronn), Tim Raue (Berlin), Haerlin (Hamburg), und Steinheuers Restaurant zur alten Post (Bad Neuenahr) bestätigen ihre Bewertungen des Vorjahres.

In seinem Editorial holt der Gault&Millau - wie in den Vorjahren - zu einer Generalkritik an der aktuellen Entwicklung Spitzengastronomie aus. Das Motto "mehr Schein als Sein" finde zunehmend Anhänger, meint der Gault&Millau. "Immer öfter spielen Äußerlichkeiten eine größere Rolle, als das, worum es eigentlich geht: den guten Geschmack. Viele Teller seien "nur auf Optik getrimmt" - wohl, um Bloggern und Gourmetnomaden, "die am Abend schöne Fotos ins Netz stellen wollen, etwas zu bieten". Deswegen sähen immer mehr Teller aus wie von Foodstylisten designt. Leider - so der Gault&Millau - "schmecken sie auch so".

Wie schon mehrfach in den vergangenen Jahren kritisiert der Gault&Millau den Einsatz von Technik. Sie sei - in Abwandlung zur Aussage Eckart Witzigmanns ("Das Produkt ist der Star"), der Star. "Allenthalben bekommt man minimalen Wareneinsatz, aufgemotzt mit größtmöglicher Techinik", meint die Redaktion des Führers Diese Technikverliebtheit führe nicht zum Genussgewinn, sondern einer Verarmung des Handwerks.

Lobend schreibt der Führer, dass sich viele Köche dem Thema Gemüse mit besonderem Ehrgeiz annähmen. Hinzu komme der Trend 'Street Food' als Inspiration für die gehobene Küche, sowie der Kult um Rindfleisch mit High-End-Qualität.

Zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit ziehen die Kritiker eine Bilanz der kulinarischen Entwicklung in den neuen Bundesländern. Es gehe perspektivisch aufwärts, vor allem in den Städten, wie Leipzig, Dresden oder Weimar, sowie den Ostseebädern. Zudem kämen viele Lieferanten auch der Spitzenküche in Berlin aus der Region.

Neben den schon erwähnten Sonderauszeichnungen für Peter Maria Schnurr und Paul Stradner vergibt der Gault&Millau folgende Sonderauszeichnungen:

  • "Oberkellner des Jahres": Kathrin Feix, Il Giardino, Bad Griesbach
  • "Sommelier des Jahres": Frank Glüer, EssZimmer, München
  • "Entdeckung des Jahres": Gustav, Frankfurt
  • "Pâtissier des Jahres": Thomas Yoshida, Facil, Berlin
  • "Restaurateur des Jahres": Ali Güngürmüs für das Le Canard Nouveau in Hamburg und dem Pageou in München
  • "Bester deutscher Koch im Ausland": Rainer Becker, der 13 Restaurants unter den Namen Zuma, Roka und Oblix auf drei Kontinenten betreibt
  • "Hotelier des Jahres": Heiner und Renate Finkbeiner, für die Traube Tonbach in Baiersbronn, das Schloss Monrepos in Ludwigsburg und das Montforthaus in Feldkirch, Österreich

Erneut würdigt der Gault&Millau junge Koche zwischen Mitte 20 und Anfang 30, die aufgrund ihres Talents und Engagements das kulinarische Deutschland bereichern können:

Die Punkteveränderungen (soweit aus den Pressemeldungen des Gautl&Millau ersichtlich) im Überblick:

Neu mit 19,5 Punkten:

  • Überfahrt, Rottach-Egern, BY, bislang 19 Punkte

Neu mit 19 Punkten:

  • Falco, Leipzig, SN, bislang 18 Punkte

Neu mit 18 Punkten:

  • Geisels Werneckhof, München, BY
  • Brenners Park-Restaurant, Baden-Baden, BW, bislang 17 Punkte
  • Lafleur, Frankfurt, HE, bislang 15 Punkte

Neu mit 17 Punkten:

  • Opus V, Mannheim, BW, bislang 16 Punkte
  • Le Gourmet, Heidelberg, BW, bislang 16 Punkte
  • Aumers La Vie, Nürnberg, BY, bislang 16 Punkte
  • Luce d'Oro, Elmau, BY, bislang 16 Punkte
  • The Table Kevin Fehling, Hamburg, neu
  • Lohninger, Frankfurt, HE, bislang 16 Punkte
  • Alte Schule Fürstenhagen, Feldberger Seenlandschaft, MV, bislang 16 Punkte
  • Podobnik's Gourmet/Alte Feuerwache, Würselen, NW, bislang 16 Punkte
  • L.A. Jordan, Deidesheim, RP, bislang 16 Punkte

Neu mit 16 Punkten:

  • Handicap, Künzelsau, BW, neu
  • Zum Bad, Langenau, BW, bislang 15 Punkte
  • Le Salon im Kesselhaus, Karlsruhe, BW, neu
  • Erbprinz, Ettingen, BW, bislang 15 Punkte
  • Axt, Mannheim, BW, bislang 15 Punkte
  • Malathounis, Kernen, BW, bislang 15 Punkte
  • Landhaus Rössle, Bretzfeld, BW, bislang 15 Punkte
  • Walk'sches Haus, Weingarten, BW, bislang 15 Punkte
  • Würzhaus, Nürnberg, BY, bislang 15 Punkte
  • Keidenzeller Hof, Langenzenn, BY, bislang 15 Punkte
  • Schwingshackl ESSKULTUR, Tegernsee, BY, bislang 15 Punkte
  • REISERS am Stein, Würzburg BY, bislang 15 Punkte
  • SKYKITCHEN, Berlin, zuvor 13 Punkte
  • Nobelhart und Schmutzig, Berlin, neu
  • Zeitgeist im Drive, Berlin, neu
  • Fischers Fritz, Berlin, bislang 17 Punkte
  • Trüffelschwein, Hamburg, bislang 15 Punkte
  • Gustav, Frankfurt, HE, neu
  • Ole Deele, Burgwedel, NI, neu
  • Gauß am Theater, Göttingen, NI, bislang 17 Punkte
  • Titus, Hannover, NI, bislang 17 Punkte
  • Novalis, Nörten-Hardenberg, NI, bislang 15 Punkte
  • Torschreiberhaus, Stadthagen, NI, bislang 17 Punkte
  • Apicius, Bad Zwischenahn, NI, neu
  • Schlössl, Oberotterbach, RP, bislang 15 Punkte
  • Jörg Müller, Westerland, SH, bislang 18 Punkte

Neu mit 15 Punkten:

  • San Buca, Würzburg, BY
  • Upper Eat Side, München, BY
  • Landgasthoch Buchner, Niederwinkling, BY
  • Köngliches Jagdhaus, Oberstorf, BY
  • Aubergine, Starnberg, BY
  • Filetstück, Berlin (zuvor 14 Punkte)
  • Richard, Berlin (zuvor 14 Punkte)
  • Bondol sur mer, Berlin (neu)
  • Studio Tim Raue, Berlin (neu)
  • Glass, Berlin (neu)
  • Martha's, Berlin (neu)
  • Das kleine Lokal, Bremen (bislang 14 Punkte)
  • Osteria da Francesco, Hamburg, neu
  • Se7en Oceans, Hamburg, bislang 14 Punkte
  • Villa Merton, Frankfurt, HE, neu
  • Hohenhaus, Herleshausen, HE, bislang 16 Punkte
  • Sra Bua by Juan Amador, Neu-Isenburg, HE, bislang 16 Punkte
  • Bernstein, Heringsdorf, MV, bislang 14 Punkte
  • Gutshaus Stolpe, Stolpe, MV, bislang 16 Punkte
  • Scheel's, Stralsund, MV, bislang 14 Punkte
  • Kalabousch, Bakum, bislang 14 Punkte
  • Schäferstuben, Faßberg, NI, bislang 16 Punkte
  • Altes Jagdhaus Joachim Stern, Hannover, NI, bislang 14 Punkte
  • Saphir, Wolfsburg, NI, neu
  • Die Residenz, Leipzig, SN, neu
  • Atelier Sanssouci, Radebeul, SN, neu
  • Bauernstub'n, Dahlenwarsleben, ST, neu
  • Anastasia, Weimar, TH, bislang 14 Punkte
  • Alt-Weimar, Weimer, TH, bislang 14 Punkte

Neu mit 14 Punkten:

  • Feichtner Hof, Gmund, BY, neu
  • Forsts Landhaus, Riedenburg, BY, neu
  • Gasthaus Egertal, Weißenstadt, BY, neu
  • Juliette, Potsdam, BB, bislang 15 Punkte
  • Topaz, Bremen, bislang 13 Punkte
  • Die Brennerei, Leipzig, SN, neu
  • Weinrestaurant Turmschänke, Eisenach, TH, bislang 15 Punkte
  • Clara im Kaisersaal, Erfurt, TH, bislang 13 Punkte

 Neu mit 13 Punkten

  • Hashimoto, Saarbrücken, SL, bislang 14 Punkte
  • Pächterhaus, Dessau, ST, bislang 14 Punkte
  • Weinstube am Brühl, Quedlinburg, ST, neu
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