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Manfred Schwarz hat den Lammershof übernommen

Gourmetküche im frisch renovierten Forsthaus

Manfred Schwarz
Angelika Kissel
Eigentümer Matthias Berg
Der Lammershof heute
und vor der Sanierung.
Auf dem 45 Hektar großen Gelände leben jetzt auch Bisons.

BIRKENAU. Manfred Schwarz ist wieder zurück: Bereits im Dezember hat in Birkenau-Löhrbach der Lammershof eröffnet. Er ist zusammen mit Angelika Kissel Pächter des denkmalgeschützten Fachwerkhauses. Es liegt inmitten von rund 45 Hektar Wiesen und Wald, die eine Herde amerikanischer Präriebisons, Galloway-Rinder und Rotwild beheimatet.

„Die Idee, den Lammershof zu restaurieren und mit einem durchdachten Konzept der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, lässt mich seit meiner Studentenzeit nicht mehr los“, sagt der Eigentümer und Bauherr Matthias Berg, der gemeinsam mit seiner Frau Darina das Anwesen in den vergangenen viereinhalb Jahren restauriert und erweitert hat. Das Fachwerkhaus stammt aus dem Jahr  1709. „Das Haus wurde von Grund auf restauriert – wir mussten jeden Balken in die Hand nehmen, um zu überprüfen, restaurieren oder zu erneuern. Das gesamte Projekt stellte eine enorme Herausforderung an Planung, Statik und Architektur dar“, erzählt der promovierte Ingenieur. Bei dem Bauvorhaben unter den Richtlinien des Denkmalschutzes stellte sich jedes einzelne Gewerk als Herausforderung dar. „Jeder Versuch, Standardlösungen zu finden, scheiterte“, ergänzt Darina Berg.

Nach Darstellung der Eigentümer war es von Anfang an die Idee, den Lammershof als Restaurant mit flexiblen Seminar- und Festräumen sowie Gästezimmern und einem großzügigen Terrassenbereich zu gestalten und zu verpachten. „Viele Jahre gehörte ich zu den begeisterten Genießern der Sterneküche von Manfred Schwarz, in seinem Restaurant in Heidelberg habe ich meiner Frau einen Heiratsantrag gemacht. Als ich dann Anfang dieses Jahres hörte, dass Manfred Schwarz und der Golfclub Bruchsal getrennter Wege gehen, habe ich Kontakt zu ihm aufgenommen, ihm den Lammershof gezeigt und ihn gebeten, mich in der Fertigstellung des Projektes und der richtigen Besetzung zu beraten. Zwei Tage später rief er mich an, sagte zu und fragte im gleichen Atemzug, ob denn der Lammershof auch noch zu pachten sei“, erklärt der 59-jährige Unternehmer. „Seit Jahresmitte sind wir fast täglich gemeinsam auf der Baustelle, diskutieren konzeptionelle Ideen und ihre bautechnische Umsetzung, planen die Küche, Theken, Raumaufteilung, Interieur und Außenbereich, wählen Mobiliar aus und gehen selten ohne neue Ideen wieder nach Hause – einige setzen wir direkt um, andere verschieben wir auf einen späteren Zeitpunkt“, erzählt Spitzenkoch Manfred Schwarz. „Es ist ein unglaublich spannendes Vorhaben und ich bin sehr glücklich, bereits in der Entstehung mitwirken und -gestalten zu können.“ Seine Idee war es, das Gourmetrestaurant „Schwarzberg“ zu nennen.

Die Lammershof Stuben mit dem weitläufigen Terrassengarten auf drei Ebenen und dem Pavillon bilden den Mittelpunkt im Erdgeschoss des Hauses. „Holztische und Stühle, die die Eigentümerfamilie selbst entworfen hat, bequeme Bänke um einen großen Kachelofen in der Mitte des Raumes, warme Farben, natürliche Materialien: Mit stilvollem Ambiente, einer traditionellen Landhausküche mit wechselnder Mittagskarte aus frischen und hochwertigen Produkten der Region und unserer herzlichen und persönlichen Gastfreundschaft möchten wir begeistern. Begeistern mit Zutaten, Handwerk, Qualität und Geschmack, begeistern für diesen wunderschönen ursprünglichen Ort. Und anregen, eine Auszeit vom Alltag zu nehmen – bei einem kreativen Arbeitstermin, einem Mittagessen, dem Sonntagabend mit der Familie, einer romantischen Hochzeit oder über ein entspanntes Wochenende zu zweit an der Bergstraße“, sagt Manfred Schwarz.

Im ersten Obergeschoss bittet der Spitzenkoch persönlich an die Tische des Restaurants Schwarzberg. Dorst setzt er seine anspruchsvolle Gourmetküche mit italienischfranzösischen Akzenten und den hochwertigen Produkten der Region um. Ein Loungebereich und ein Nebenraum bieten Rückzug, der Wintergarten ermöglicht einen Blick auf Wiesen und die grasenden Herden. Stilvolle Tischkultur, ein stimmungsvolles Ambiente mit überraschend modernen Akzenten in der offenen Fachwerkarchitektur, eine wohlbedachte Auswahl von Spitzenweinen, ebenfalls mit Fokus auf die Region, aufmerksamer Service und kompetente Beratung – hier zelebriert Manfred Schwarz anspruchsvollen Genuss auf höchstem Niveau, à la carte ebenso wie bei Küchenpartys, Degustations-Menüs, seinen bekannten Kochkursen, privaten Festen und geschäftlichen Feiern mit bis zu 150 Personen. Beide Küchen verarbeiten dieselben hochwertigen und mit Sorgfalt aufgezogenen und ausgesuchten Zutaten.

Eine zentrale Rolle auf beiden Speisekarten nehmen Bison, Galloway und Wild ein. Eine Selbstverständlichkeit sind aber auch vegetarische Gerichte. „Unsere Kreationen im Schwarzberg werden überraschen, neue Geschmackserlebnisse eröffnen, durch Raffinesse begeistern“, sagt Manfred Schwarz, der als jüngster Zwei-Sterne-Koch Deutschlands erst im Bareiss, später als „Kanzlerkoch“ im Deidesheimer Hof bekannt wurde. „Aber wir werden das Produkt niemals überladen, nie seinen ursprünglichen Geschmack überdecken. Die Küche der Stuben wird uns auf der anderen Seite immer wieder einfangen und erden, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: Das Ursprüngliche, unser traditionelles Handwerk, das Produkt an sich“, beschreibt der Spitzenkoch die spannende Herausforderung an sich, seinen Stellvertreter Felix Kersten und sein Team. Beste Voraussetzungen: Dry Age Kühlschränke, Räucherofen, Green Egg und ein 8 Meter langer nahtloser High-Tech Design-Herdblock.

 Herzliche Gastfreundschaft und kompetenter wie persönlicher Service stehen auch im Mittelpunkt des Hotels mit elf individuell gestalteten Gästezimmern und einem Seminarbereich. „Zwischen 300 Jahre altem Gebälk und natürlichen Materialien überraschen Hotelkomfort inklusive moderner Bäder mit maßgeschreinerten Unikat-Waschtischen, Ruhe und Ausblicke“, sagt Angelika Kissel.

„Zu unserem Familienanwesen gehören rund 45 Hektar Land, weitläufige Flächen, die meine Frau und ich in die Idee Lammershof miteinbeziehen wollten. In der Frage nach einer sinnvollen und wirtschaftlichen Nutzung kamen wir auf den Bison – ein Tier, das uns in seiner Ursprünglichkeit und aufgrund seiner Schönheit sofort gefiel. Die Entscheidung, den amerikanischen Präriebison zu züchten, war schnell getroffen: Als halbwildes Tier braucht er keine Stallungen, er lebt ganzjährig im Freien, es fällt keine Gülle an und das Gelände muss nicht gemäht werden. Die Vorstellung, dass wir das Gelände nachhaltig, ohne Kunstdünger oder Pestizide nutzen und dann im Lammershof direkt das köstliche und cholesterinarme Fleisch verarbeiten und anbieten können, gefiel uns auf Anhieb“, erzählt der Unternehmer, der 2012 die ersten sechs Tiere von einem Züchter im Sauerland kaufte. Mittlerweile ist die Herde auf 40 Tiere gewachsen. Mit Galloway Rindern und Rotwild zählt der eindrucksvolle Bestand aktuell rund 70 Tiere, um die sich Matthias Berg, wie er bestätigt, sehr gern selbst kümmert. „Bei dem respektvollen Umgang mit den Tieren und der Natur setze ich direkt dort an, wo meine Eltern vor knapp 20 Jahren aufgehört haben.“ Schon jetzt ist die einzige Bisonherde im Odenwald ein großer Anziehungspunkt im Kallstadter Tal – „und wenn unsere Gäste jetzt erst einmal mit Fleecedecken um die Beine und einem Punsch in der Hand, später mit einem schönen Glas Wein auf einer der Terrassen sitzen, diese wunderschöne, unberührte Natur genießen und die Bisons beobachten, spätestens dann versteht jeder unsere Idee Lammershof: „Come to the wild side“, ergänzt Angelika Kissel. 

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