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Matthias Schmidt: Klassische Gourmetrestaurants nicht mehr zeitgemäß

Ex-Sternekoch wünscht sich mehr Mut und Profil in der Spitzenküche

Matthias Schmidt

 

FRANKFURT AM MAIN. Der frühere Zwei-Sternekoch Matthias Schmidt wünscht sich mehr Mut in der Spitzenküche. Das klassische Gourmetrestaurant sei nicht mehr zeitgemäß, sagte er der Frankfurter Rundschau in einem Interview. Es wundere ihn, dass solche Restaurants heute noch eröffnet würden. „Mir fehlen Restaurants, die normal sind, wo man Lust hat, in Jeans und Turnschuhen hinzugehen und trotzdem das Essen in der Qualität eines Zwei-Sterne-Restaurants bekommt“, sagte Schmidt. Nach seiner Ansicht zeigen Restaurants, wie das Lafleur mit seinem veganen Menü, dass Gäste neue Wege belohnten, „man muss es nur gut machen“. "Man merkt, ob jemand das aus Leidenschaft und Überzeugung macht, oder weil es gerade Mode ist. Mich begeistern Authentizität und Besonderheit. Wenn ich viel Geld für ein gutes Essen ausgebe, möchte ich etwas finden, was ich noch nie gegessen oder gesehen habe“, sagte Schmidt in dem FR-Interview weiter.

In der Villa Merton hatte Matthias Schmidt bis Ende vergangenen Jahres nicht nur zwei Michelin-Sterne erkocht, sondern auch eine eigenständige Nova-Regio-Küche etabliert. Aus der ursprünglichen Ankündigung, dieses Konzept in einem passenden Restaurant noch konsequenter umzusetzen, wurde nichts. Als ihm geeignete Locations angeboten worden seien, habe er sich bereits für eine berufliche Neuorientierung entschieden, da er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle, sagte er zur Begründung. Inzwischen arbeitet er für ein Unternehmen, das gehobene Betriebs- und Lunchrestaurants betreibt, in der Konzeptentwicklung.

Matthias Schmidt beurteilt es als positiv, dass es in Deutschland immer mehr Sternerestaurants gibt. Aber der Stern allein sei für ihn kein Qualitätsmerkmal. „Es gibt auch welche, in denen es für meinen Geschmack nichts Besonderes gibt. Wir haben im Laufe unserer Entwicklung gemerkt, dass die Sterne nicht das Wichtigste sind, sondern das, was wir gemacht haben und bewirken wollten“, sagte er der Zeitung. Zudem bedauerte er, dass in Deutschland keine höheren Menüpreise zu erzielen seien, um junge Mitarbeiter in der Spitzengastronomie besser zu bezahlen und somit dem Mangel an Fachkräften entgegen zu wirken.

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