Oscar de Matos kocht ab Oktober am Schluchsee

SCHLUCHSEE. Das Hotel Auerhahn am Schluchsee, das zur Zeit renoviert wird, eröffnet auf der Baustelle im Oktober ein Pop up-Restaurant. Dort wird Oscar de Matos seine Küche präsentieren, der aus der Schweiz in den Schwarzwald wechselt. Er fungiert als Küchenchef, seine Partnerin  Nadine Baumgartner leitet den Service. Die Gesamtverantwortung für das Restaurant übernimmt Yann Bosshammer.  Die Reservierungen für das temporäre Restaurant werden ab September entgegengenommen, der Betrieb soll im Oktober beginnen.

Oscar de Matos verließ mit seiner Partnerin im Frühjahr das Restaurant Maihöfli  in Luzern, das mit einem Stern und 16 Punkte ausgezeichnet war. Nach dem Pop up will er mit seiner Partnerin ein eigenes Gourmet-Restaurant in Waldshut-Tingen zu eröffnen. Yann Bosshammer soll dann als Küchenchef im Auerhahn bleiben.

Der 40-jährige Oscar de Matos wurde in Barcelona geboren. Eigentlich wollte er Architekt werden, doch auf einer Berufsmesse informierte er sich auch über die Gastronomie. Ein Probetag in einer Gastronomieschule hat ihn dann überzeugt und er konnte seine Lehre im renommierten ElBulli bei Ferran Adria absolvieren.  Bei Lehrabschluss wurde er motiviert Erfahrungen zu sammeln und andere Kulturen kennenzulernen. Also reist Oscar in die Schweiz und kam an Weihnachten 2003 in Braunwald, Glarus an, wo er seine erste Stelle in der Schweiz in einer Skihütte antrat.  Danach hatte er mehrere Stationen unter anderen in Bern, Weggis und Luzern.  Nach mehreren Jahren Erfahrungen hat sich Oscar gemeinsam mit seiner Partnerin Nadine Baumgartner selbständig gemacht, um die Küche zu machen, die ihm gefällt und die er gerne kocht.  Das Restaurant Maihöfli haben sie im Mai 2018 eröffnet. Im November 2021 wurde Oscar mit 16 GaultMillau Punkten ausgezeichnet, ein Anstieg von 2 Punkten gegenüber dem Vorjahr, was ihm den Titel Aufsteiger des Jahres einbrachte. Ein Jahr später im Oktober 2022 erhielt er den ersten Michelin Stern. Ende April 2023 haben Oscar und Nadine auf dem Höhepunkt das Restaurant abgegeben und gönnen sich eine Auszeit. Oscar‘s Kochstil: frei, was ihm gefällt, verschiedene Einflüsse aus Japan, Frankreich und Südamerika, mit fermentierten Komponenten.

Der 30-jährige Yann Bosshammer bekam bereits mit 13 Jahren mit der Gastronomie bei einem Betriebspraktikum bei Monique und Emile Jung im Restaurant Au Crocodile*** in Strasbourg in Berührung. Seitdem schaut der gebürtige Elsässer auf einige beachtliche Stationen, sowohl in der französischen als auch in der deutschen Gastronomielandschaft zurück. Geboren und aufgewachsen in Frankreich absolvierte er dort auch seine Kochausbildung mit 15 Jahren im Restaurant und Spa Diana in Molsheim sowie im Restaurant Le Parc in Obernai. Den Einstieg in die Sternegastronomie gelang ihm über das Le Jardin Secret* in La Wanzenau in Frankreich, bevor es ihn nach Deutschland ins Hôtel & Restaurant Schloss Eberstein* in Gernsbach zog. Mit der Absicht sein Handwerk zu perfektionieren und von den bedeutendsten Köchen des Landes zu lernen, verschlug es ihn in die Kaderschmiede Restaurant Schwarzwaldstube*** in Baiersbronn wo er unter Harald Wohlfahrt sowie Torsten Michel arbeitete. Eine Reise nach Südafrika im Restaurant Aubergine und die vielzähligen Erfahrungen in der Sterne-Gastronomie haben ihn zweifelsohne geprägt. Doch an der deutschen Sternegastronomie schätze er besonders, dass sie sich stetig weiterentwickele, kreativer und moderner werde und Einflüsse verschiedener Küchen vereine. Seit 2019 war er als Souschef im Mannheimer Sternerestaurant Opus V** tätig und belegte 2021 den Zweiten Platz bei dem Wettbewerb Koch des Jahres. Kochen gleiche er einer Choreografie, die der Küchenchef sorgfältig inszeniert. So ist seiner Meinung nach Kochen «seine eigene Kreativität zu interpretieren und damit Leute glücklich zu machen, wie eine Ingenieurausbildung, nur anders. «Aus den gesammelten Erfahrungen in Gourmet-Restaurants, der Leidenschaft und dem respektvollen Umgang mit den Lebensmitteln hat sich somit sein ganz persönlicher Küchenstil entwickeln können. Dabei orientiert er sich immer am Motto «Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung». Die Produkte verarbeitet er mit viel Sorge und Respekt, denn ,,gutes, nachhaltiges Essen steigert die Lebensqualität um ein Vielfaches,“ betont er.