Auszeichnungen im Schlemmer Atlas vergeben
DORTMUND. Der Schlemmer-Atlas 2017 ist erschienen. Von ambitionierter bis zur besten Küche aus Deutschland, Österreich und Südtirol findet der Leser hier über 3.000 bewertete Restaurants auf 656 Seiten. Den „Besten der Besten“ widmet sich wieder der redaktionelle Vorspann des Buches. Besonders ausführlich werden die 23 der insgesamt 26 Spitzenköche und Spitzenköchinnen des Jahres in Interviews präsentiert. Dazu können detaillierte Porträts über die Preisträger der von der Schlemmer Atlas Redaktion verliehenen Auszeichnungen Aufsteiger-, Sommelier-, Neueröffnung-, Nachhaltigkeitskonzept-, Pâtissier-, Oberkellner-, Bar-, Weingut-, Gastronom und erstmalig auch Köchin des Jahres in gewohnter Qualität nachgelesen werden.
Das Vorwort oder was die Redaktion ihren Lesern mit auf den Weg geben will
Hop on hop off, Pop up oder To Go – unsere Englischkenntnisse werden erweitert. Neu eröffnete und schnell wieder von der Bildfläche verschwundene Restaurants sind kein Zeichen von insolventer Geschäftspolitik, sondern ein bewusst eingesetztes, spannungserhöhendes Mittel, um Gäste zu locken.
Das Gästeverhalten ändert sich. Der Gast ist erlebnisorientierter, immer auf der Suche nach dem Neuen. Darauf stellen sich auch die Restaurants ein. Sie ändern nicht nur ihre Speisekarte, sondern oft ihr ganzes Konzept. Viele Gastronomen gehen dazu über, die Neuentdeckung der Légèreté auszurufen. Das Ende der „Steifzeit“ ist gekommen, die Zeit der „Ehrfurchtstempel“ ist vorbei. Der Kellner begrüßt uns freundschaftlich, wir lassen die strenge Etikette vor der Tür und zücken das Handy bei jedem Gang. Die am Meisten geposteten Fotos im Jahr 2016 waren Bilder vom Essen. Schön oder schrecklich? Viele Menschen empfinden es als vollkommen uninteressant zu sehen, was ein Bekannter isst. Aber es kann auch eine Art Wertschätzung sein, die schönen Momente im Leben festzuhalten und mit seinen Freunden teilen zu wollen. Wie sagte schon Goethe: „Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er hinterläßt ist bleibend.“ Wie recht er haben sollte.
Wir wollen diesen viel zitierten Spruch Goethes um den Zusammenhang erweitern: „Bedenken Sie, was Natur und Kunst, was Handel, Gewerke und Gewerbe zusammen schaffen müssen, bis ein Gastmahl gegeben werden kann.“ Also: Alle Mühe lohnt sich, wenn sie wert geschätzt werde.
Die Auszeichnungen 2017
Die 43. Ausgabe des Schlemmer Atlas wird im Rahmen der „19. BUSCHE GALA“ am 24.10.2016 im Schlosshotel Kronberg in Kronberg im Taunus der Öffentlichkeit vorgestellt. Traditionsgemäß entstand auch diese Ausgabe wieder in Kooperation mit dem Haus Aral.
Folgende Küchenchefs erhalten vom Schlemmer Atlas ie Auszeichnung Spitzenkoch des Jahres:
Spitzenköche aus Deutschland
- Christian Bau: Victor’s Gourmet-Restaurant Schloss Berg, Perl
- Jean Claude Bourgueil: Im Schiffchen, Düsseldorf
- Thomas Bühner: la vie, Osnabrück
- Sven Elverfeld: The Ritz-Carlton, Wolfsburg – Aqua, Wolfsburg
- Klaus Erfort: Gästehaus Klaus Erfort, Saarbrücken
- Kevin Fehling: The Table Kevin Fehling, Hamburg
- Hans Haas: Tantris, München
- Karlheinz Hauser: Süllberg Karlheinz Hauser – Seven Seas, Hamburg
- Martin Herrmann: Dollenberg - Le Pavillon, Bad Peterstal-Griesbach
- Christian Jürgens: Gourmetrestaurant Überfahrt, Rottach-Egern
- Claus-Peter Lumpp: Restaurant Bareiss, Baiersbronn
- Helmut Thieltges: Waldhotel Sonnora, Dreis
- Heinz Winkler: Residenz Heinz Winkler, Aschau
- Joachim Wissler: Grandhotel Schloss Bensberg – Vendôme, Bergisch Gladbach
- Harald Wohlfahrt: Traube Tonbach – Schwarzwaldstube, Baiersbronn
Spitzenköche aus Österreich
- Andreas Döllerer: Döllerers Genusswelten, Golling
- Thomas Dorfer: Landhaus Bacher, Mautern an der Donau
- Johanna Maier: Restaurant Johanna Maier & Söhne, Filzmoos
- Karl Obauer, Rudolf Obauer: Obauer, Werfen
- Heinz Reitbauer: Steirereck im Stadtpark, Wien
- Simon Taxacher, Restaurant Simon Taxacher, Kirchberg/Tirol
- Alain Weissgerber, Restaurant Taubenkobel, Schützen am Gebirge
Spitzenköche aus den Niederlanden
- Jonnie Boer: De Librije, Zwolle
- Jacob Jan Boerma, De Leest, Vaasen
Spitzenköche aus der Schweiz
- Andreas Caminada: Schauenstein – Schloss Restaurant, Fürstenau
Aufsteiger des Jahres Nico Burkhardt, Olivo Stuttgart.
Begründung: "Neugierig, offen, unersättlich und diszipliniert sind die Eigenschaften, aus denen Aufsteiger erwachsen. Nico Burkhardt, der seit Sommer 2011 als Küchenchef im OLIVO arbeitet, ist aus diesem Stoff. Er sagt von sich selbst, dass Grenzen für ihn nicht existieren. Seine Wanderschaften hatten ihn über den großen Teich geführt, um in dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ im Clubhotel Mar-a-Lago Palm Beach von Donald Trump Erfahrungen zu sammeln. Wichtig für seine Kochleidenschaft war aber eine andere Person, nämlich Karlheinz Hauser vom Süllberg Seven Seas Hamburg. Heute, im Restaurant OLIVO, fühlt sich der gebürtige Berliner angekommen. Spiridon Sarantopoulos, Manager des Steigenberger Graf Zeppelin, unterstützt mit großer Begeisterung dieses junge, aufstrebende Talent — zum Beispiel mit Verkostungsreisen, die Nico Burkhardt die Möglichkeit geben, sich weiter zu entwickeln. Diese Reisen münden in laborähnliche Erkundungsphasen. Da wird gerührt, probiert und wieder verworfen, bis Nico Burkhardt mit einem Lächeln und einem leichten Nicken sein Einverständnis gibt. Er schafft es immer wieder, seine Gäste zu überraschen. Ehrlich und pur, gewagt, bahnbrechend! Koch, Künstler und Tüfftler, das ist Nico Burkhardt. Sein Ehrgeiz und seine Unersättlichkeit lassen vermuten, dass uns in den nächsten Jahren noch viele köstliche Kreationen erwarten werden. Sein Motto sagt es voraus: „Stehe jeden Tag auf, um zu gewinnen.“ Bei uns hat Nico Burkhardt schon gewonnen. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre."
Köchin des Jahres: Douce Steiner, Hirschen, Sulzburg.
Begründung: "Manch einer wächst mit einem goldenen Löffel auf. Douce Steiner hingegen hatte seit ihrer Kindheit den Gourmetlöffel im Mund. Ihr Vater Hans-Paul, ein vielfach ausgezeichneter Koch, hat ihre Geschmacksnerven geprägt. Bei ihm, im Gasthaus Hirschen in Sulzburg, ging sie in die Lehre. Frauen im Kochberuf sind selten. Noch seltener die, die es bis an die Spitze schaffen. Douce Steiner ist eines dieser seltenen Exemplare. Wurde sie auf der Suche nach einer Lehrstelle noch überall abgelehnt, durfte sie danach, im Verlauf ihrer Wanderschaft, bei Georges Blanc in Vonnas, bei Fritz Schilling in die Schweizer Stuben und bei Harald Wohlfahrt arbeiten und lernen.
Als sie mit ihrem Mann Udo Weiler in den Betrieb des Vaters einstieg und diesen nach wenigen Jahren übernahm, musste sie um die Anerkennung ihrer eigenen Leistung kämpfen. Ja, das Talent wurde ihr in die Wiege gelegt, der Erfolg fiel ihr aber nicht automatisch in den Schoß.
Ihre Küche ist ausgewogen. Wochenlang grübelt und probiert sie an einer Menüfolge. Zusammen mit ihrem Mann tüftelt sie in der Küche, sie schmeißen sich gegenseitig die Ideen zu und entwickeln sie weiter. Am Ende steht ein Menü, das schmeckt — so würde Douce Steiner ihre Kreationen bescheiden charakterisieren. Wir sagen, Gang für Gang wird die Sehnsucht nach dem nächsten Gang erhöht. Das Menü weckt Lust und schafft Zufriedenheit zugleich. Nicht zu viel und nicht zu wenig, kein starres Kunstwerk sondern ungekünstelt ein Schmaus für die Augen und den Gaumen. „Tout Douce“ eben.
Die Auszeichnung "Köchin des Jahres" wird gemeinsam von der Schlemmer Atlas-Redaktion und dem Consorzio Parmigiano Reggiano vergeben. Maßgeblich für die Wahl der Preisträgerin ist das Ansehen der Köchin in der Branche, Ihr Durchsetzungsvermögen in einer von Köchen dominierten Welt sowie die kulinarische Leistungsfähigkeit mit der Speisen zubereitet und Menüs kredenzt werden."
Pâtissier des Jahres: Lukas Schmiederer, Salzburger Stube, Zell am See
Begründung: "Am Endes eines ausgezeichneten Menüs noch einmal einen süßen oder herben sensorischen Höhepunkt zu setzen, dass ist alleine dem Berufsstand der Pâtissière vorbehalten. Für herausragende Leistungen kürt die Redaktion des Schlemmer Atlas in diesem Jahr Lukas Schmiderer vom Salzburgerhof aus Zell am See zum „Pâtissièr des Jahres 2017“.
Die Pâtisserie bietet, mehr als alle andere Bereiche der Küche, feinsinnigen Künstlern die Möglichkeit, sich zu verwirklichen. Während der Trend bei der restlichen Menüfolge zu weniger dekorativem Beiwerk hingeht, bleibt das Dessert die Hochburg der kunstvollen Dekoration.
Lukas Schmiderer, ein echter „Zeller Bursche“, beweist mit seinen süßen Kreationen, dass die filigrane Handwerkskunst durchaus etwas für gestandene Männer ist. Man muss es nur im Blut haben. Und das hat er, unbestreitbar. Lukas Schmiderer stammt aus einer künstlerisch begabten Familie. Großvater, Urgroßvater und Ur-Urgroßvater waren bekannte Landschaftsmaler. Lukas lebt sein Talent mit anderen Materialien aus. Er schnitzt in Obst, modelliert mit Marzipan und Schokolade und malt mit süßen, fruchtigen oder zart schmelzenden Saucen. Er besuchte Kreativkurse, Obst- und Gemüseschnitzkurse. Durch einen Chocolatier-Stage bei Valrhona in Frankreich perfektionierte er die Erzeugung der hausgemachten, handgeschöpften Pralinen, die als Spezialität des Salzburgerhofes angeboten werden.
Seit 2010 ist Lukas Schmiderer in der Pâtisserie des Salzburgerhofes tätig. In nur wenigen Jahren hat er sich vom Commis-Pâtissier zum Chef-Pâtissier hochgearbeitet. Sein reges Interesse, sein Talent und sein geübtes, handwerkliches Können lassen uns mit Spannung erwarten, welche Ideen er weiterhin entwickeln wird. Denn der 26 Jahre junge Mann hat uns schon jetzt süß verführt."
Sommelier des Jahres: Frank Glüer, EssZimmer, München
Begründung: "Er ist das, was man Neudeutsch als "Genuss-Manager" bezeichnet. Frank Glüer, Herr über das Weinearchiv im Münchner EssZimmer, hat die Fachredaktion des Schlemmer Atlas derartig begeistert, dass daraufhin die Ehre „Sommelier des Jahres 2017“ die logische Konsequenz gewesen ist.
Leidenschaft ist Frank Glüer ins Gesicht geschrieben. Sein Fachgebiet: Weine und Weinwissen. Er versteht es, beides an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen, dosiert, platziert, situativ. Der 44-jährige Maître und Sommelier überfordert seine Gäste im Restaurant EssZimmer nicht mit vinophilem Know-how, sondern führt sie kompetent durch das Menü, solange und soweit es ihnen Spaß macht. Gerne zeigt er Neues, stellt Entdeckungen vor, erweitert Horizonte. Eine gute Portion Humor und Gelassenheit stecken ihm im Revert, souverän leitet er ein fröhliches und angenehmes Serviceteam.
Während seiner Ausbildung zum Hotelfachmann musste er Monat für Monat einen riesigen Weinkeller inventarisieren. Dabei gelang dem gebürtigen Ravensburger noch nicht der Sprung in die Weinwelt. Erst danach, im Restaurant Waldhorn unter Albert Bouley „leckte er Blut“ und das Ganze kam ins Rollen. Als Restaurantleiter arbeitete er später unter anderem in der Schwarzwaldstube bei Harald Wohlfahrt oder auf Schloss Berg bei Christian Bau. Stationen wie die Wielandshöhe in Stuttgart oder das Restaurant Überfahrt in Rottach-Egern pflastern seinen Karriereweg als Sommelier.
Eine ausgesprochene Philosophie hat Frank Glüer nicht. „Die Wünsche des Gastes mit den eigenen Vorstellungen einer geglückten Kombination zu verbinden“ ist seine Maxime. Und eine große Herausforderung zugleich. Bei über 40 speisenden Individuen, Abend für Abend. Eine Herausforderung, der er sich stellt und die er mit Bravour meistert. Wir gratulieren!"
Serviceteam des Jahres: Ostseelounge Dierhagen
Die Begründung: "Es ist häufig und maßgeblich der Verdienst einer Servicemannschaft, dass sich der Gast wohlfühlt. Die persönliche Ansprache ist ein nicht zu unterschätzendes Gut. Und wie so oft im Leben, muss zuerst der Mensch in sich selber ruhen, um nach außen mit natürlicher Freundlichkeit auf seinen Nächsten zuzugehen. Dies hat Restaurantleiter Christian Freier von der Ostseelounge gut erkannt: Ohne ein funktionierendes harmonisches Team, kann man auch keinen Gast glücklich machen.“ Sein Team besteht aus drei jungen Frauen: Barbara Zilker (26), Sophie Lehmann (24) und der Auszubildenden Tamara González-Pérez (28) aus Teneriffa. Sie kam im Rahmen des Projektes »job of my life« an die Ostsee. Die sympathische Spanierin ergriff die Chance, in Deutschland eine Ausbildung zu durchlaufen, wohl wissend, wie wichtig die deutsche Sprache für eine berufliche Laufbahn auf Teneriffa ist. »Ihre Sprachkenntnisse sind so gut, dass sie ohne Probleme Gerichte annonciert und Gäste als Gastgeberin durch den Abend begleitet.« Der zweimal wöchentliche Sprachkurs, aber vor allem die eigene Wissbegierigkeit haben bei ihr schnell gefruchtet. Christian Freier sieht es als unwahrscheinliches Glück an, mit seinen drei Damen arbeiten zu dürfen. Sie sind hochgradig motiviert, finden immer selbständig ihre Aufgaben, spielen sich gegenseitig in die Hände – ein echtes Team eben und dabei so natürlich. Die Tatsche, dass die Ostseelounge zwei feste Ruhetage hat, empfindet Christian Freier als puren Luxus. So ist Planungssicherheit gegeben, das Team bleibt stets zusammen und fühlt sich gemeinsam verantwortlich. Ihr sonniges Gemüt erwärmt die Herzen der Gäste."
Bar des Jahres: Grace Bar, Berlin
Begründung: "Eine Bar ist Treffpunkt und analoge Kommunikationsplattform, real, lebendig. Die Grace Bar im Berliner Hotel Zoo lockt mit ihrem traumhaften Ambiente und verführerischen Drinks. Tonkabohne, Zitronengras, Szechuanpfeffer oder Ingwer geben so manchem Cocktail den besonderen Pfiff. Modern interpretierte Drinks stehen genauso auf der Getränkekarte wie zeitlose Klassiker.
Für das Ambiente zeichnet die New Yorker Interior Designerin Dayna Lee verantwortlich. Gedimmtes Licht, eine lila erleuchtete Bar mit Amethyst-Tresenplatte und schimmerndes Blattgold in der halbrunden Backsteinwand kreieren Schummereffekte. Samtige, grüne Sessel mit Pelzkragen und ein weicher Teppich sorgen für den exklusiven Plüschcharakter.
Die Grace Bar schwankt zwischen der Stimmung der Goldenen Zwanziger Jahren und einer zeitgemäßen, hippen Club-Atmosphäre. Außergewöhnlich, aber vor allem pulsierend. Eine Wintergarten ähnliche Lounge, von Industrie-Fenstern umgeben und mit einem fünf Meter langen Kamin, eine traumhafte Rooftop-Terrasse mit chilligem Mobiliar sowie das stylische Grace Restaurant runden das „Dining & Drinking“ Konzept des Hauses ab. In dieser Hollywood reifen Kulisse lassen Stars nicht lange auf sich warten. Berliner sollten sich nicht wundern, wenn sie demnächst ihren „Liquid Cocaine“ oder „Cosmopolitan Chaos“neben Brad Pitt oder Bruce Willis genießen dürfen – in the sexiest bar alive.
Die Auszeichnung "Bar des Jahres" wird gemeinsam von der Schlemmer Atlas-Redaktion und Belvedere Vodka aus dem Hause Moët Hennessy Deutschland vergeben. Maßgeblich für die Wahl des Preisträgers sind das Ambiente, der Trendfaktor der Location, die Getränkekarte sowie das Know how des Bar- und Servicepersonals."
Weingut des Jahres: Knipser, Laumersheim
Neueröffnung des Jahres: Lammershof by Schwarz.
Begründung: "Ja, er ist wieder da, Manfred Schwarz. Aufgetaucht. Und wie. Bis 2013 hatte der 60-Jährige die Stadt Heidelberg zehn Jahre lang mit seiner hohen Kochkunst bereichert. Seit Ende 2015 haben er und Lebenspartnerin Angelika Kissel dem Lammershof – einem über 300 Jahre alten, denkmalgeschütztem Fachwerkanwesen in Birkenau im Odenwald – gastronomisches Leben eingehaucht. Mit viel Herzblut, Engagement, Stil, Zeit und Geld.
Mit dem „Lammershof by Schwarz“ will Manfred Schwarz vielen Ansprüchen genügen und viele Ausgehfreudige in der Region Weinheim–Mannheim–Heidelberg glücklich machen. Angefangen mit einer gehobenen Landhausküche für Gutesser im urig-stylischen Ambiente, über eine schicke Gourmetzone für Feinschmecker, bis hin zu einem hübschen Terrassengarten, in dem Radfahrern und Wanderern das Bier schmeckt. Zudem gibt es lichte Räume für Seminargruppen, Familienfeiern oder Firmenevents. Zwei kompetente und leidenschaftliche Teams agieren im Service und am Herd. Mit Küchenchef Felix Kersten hat sich Schwarz einen Tüftler ins Boot geholt. Der nicht wild experimentiert, aber entschlossen und kontrolliert die klassische Küche in Perfektion sucht – vom Bisontatar bis zum hausgebeizten Färöer Lachs.
Das gesamte Anwesen der Besitzerfamilie Dr. Berg umfasst 45 Hektar Land. Zur nachhaltigen Nutzung wurden Bisons und Galloway Rinder angesiedelt, die man, friedlich auf den Hügeln grasend, vom Restaurant aus beobachten kann. Wer, des guten Weins selig, nicht mehr fahren möchte, quartiert sich einfach in einem der elf gemütlichen Hotelzimmer im Fachwerk-Ambiente ein. Und wird es nicht bereuen."
Gastronom des Jahres: Dr.-Ing. h.c. Roland Muck.
Begründung: "Roland Mack ist ein großer Unternehmer. Das beweist schon die Fülle von hochrangigen Auszeichnungen. Für seine Verdienste in der Wirtschaft erhielt er unter anderem eine Ehrendoktorwürde des KIT Karlsruhe und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, wurde zum Ehrenbürger der Gemeinde Rust erklärt und vom ehemaligen französischen Staatspräsidenten Jaques Chirac zum Ritter des „Ordre national du Mérite“ geschlagen.
Den 1975 gegründeten Europa-Park auf dem Gelände eines ehemaligen Märchenparks, irgendwo zwischen Freiburg und Straßburg gelegen, hat Roland Mack zu dem größten und beliebtesten deutschen Freizeitpark gemacht. Mit über einhundert Attraktionen und Shows auf 95 Hektar zog der Europa-Park im Jahr 2015 mehr als 5,5 Millionen Besucher an.
„Wir sind Gastgeber aus Leidenschaft,“ sagt Roland Mack und meint damit Geschäftsführer und Bruder Jürgen Mack, sowie seine Söhne Michael und Thomas. Auch die jüngere Tochter, die Architektin Ann-Kathrin, steigt in den Europa-Park mit ein. Das Familienunternehmen ist bereits in der achten Generation angekommen. Jeder hat seine besonderen Aufgabenbereiche. Michael Mack zeigt sich verantwortlich für die hauseigene Designabteilung Mack Solutions, IT, MackMedia, die strategische Geschäftsentwicklung, Media & Digital Development, Operation & Service und das Baumanagement, Thomas für das Hotel Resort, die Park- und Eventgastronomie sowie die Bereiche Marketing, Entertainment und Unternehmenskommunikation. Der Einstieg der drei Mack-Kinder ist nicht verwunderlich, schließlich sind sie zwischen Achterbahn und Märchenwelt aufgewachsen – das Wohnhaus hatte direkten Zugang zum Gelände.
Das ursprüngliche Stammgeschäft der Familie Mack war eine Achterbahn-Fabrik im nahen Waldkirch. Schon im Jahre 1921 wurde die erste Achterbahn gebaut. Während einer USA-Reise 1972 kamen Vater Franz Mack und seinem Sohn Roland die Idee, einen Freizeitpark zu eröffnen, quasi eine Ausstellungsfläche für die eigenen Fahrgeschäfte. Übrigens noch heute ist „Mack Rides“ einer der drei wichtigsten Hersteller am Weltmarkt. In Deutschlands größtem Freizeitpark kümmern sich mittlerweile 3600 Mitarbeiter um 17 Themenbereiche,
14 europäische Dörfer mit teils originaler Architektur, dreizehn Achterbahnen, Shows und anderen Attraktionen. Sogar eine eigene Produktionsfirma, MackMedia, für 4D-Filme hat der Park – das „Baby“ von Michael Mack.
Im Jahre 1995 begann mit der Eröffnung des ersten Hotels eine neue Ära für den Europa-Park. Er entwickelte sich zum größten zusammenhängenden Hotelresort Deutschlands: Fünf Hotels mit 4500 Betten, elf Service-Restaurants, darunter das hoch dekorierte Gourmet-Restaurant „Ammolite - The Lighthouse Restaurant“, ergänzen das Angebot des Freizeitparks. Die vielfältige Gastronomie und die großzügigen Wellness-Bereiche machen das Europa-Park Hotel Resort auch in der Off-Season zu einem attraktiven Ausflugsziel. Sohn Thomas stellt hier all sein fachliches Wissen unter Beweis. Das Gourmet-Restaurant Ammolite hat er erfolgreich mit seinem Vater umgesetzt.
Eine Besonderheit ist auch das 2011 eröffnete Looping-Restaurant „FoodLoop“. Hier, im Englischen Themenbereich, bestellt der Gast über Touchscreen und sein Essen wird innerhalb von acht Minuten über Schienen angeliefert. Das Gourmet-Restaurant „Ammolite - The Lighthouse Restaurant“ hat genau das gegenteilige Konzept. Hier soll der Gast zur Ruhe kommen. Mit seinen nur 36 Plätzen und einer gedämpften Atmosphäre hebt es sich von allen anderen gastronomischen Angeboten im Park ab. Erlebnischarakter hat es trotzdem: Ein rundes Restaurant in einem Leuchtturm, die offene Küche für neugierige Gourmets und natürlich der außergewöhnliche Genuss. Auch Kinder sind gern gesehene Gäste im Feinschmeckerlokal, für die Küchenchef Peter Hagen im Handumdrehen ein eigenes kleines Gericht zaubert.
Die Hotels sind zu mehr als 90 Prozent ausgelastet. Die Möglichkeiten des Hotelresorts und des Freizeitgeländes haben den Europa-Park zu einer begehrten Tagungs- und Eventadresse gemacht. Die eigene Autobahnausfahrt und der nahegelegene Flughafen haben ihn zu einem idealen Standort gemacht. Und es wird immer weiter vergrößert. Derzeit ist ein Wasser-Erlebnis-Resort in der Planungsphase und soll 2018/2019 eröffnen.
Roland Mack hat immer noch die Zügel fest im Griff, wobei die nächste Generation in großen Schritten in die Verantwortung des operativen Geschäftes einsteigt. Er hat von seinem Vater gelernt, hart zu arbeiten und seine Augen überall zu haben, denn „auf das Detail kommt es an“. Umtriebig sieht man ihn im kleinen Golfcaddy von der einen Seite des Parks zur anderen fahren. Der Europa-Park ist sein Lebenswerk, sein Heim, Traum und Hobby zugleich. Hier ist er in seinem Element – im „Circus Mack‘simus“."
Nachhaltigkeitskonzept des Jahres: Biohotel-Restaurant Rose
Begründung: "Bio-Küche ist ein Megatrend. Sie wird in immer mehr Restaurants dargeboten. Darunter gibt es solche, die ihn mitmachen, um „en vogue“ zu sein oder ihn reinweg als Geschäftsmodell sehen. Und es gibt jene, die es einfach schon lange tun, aus Überzeugung, aus Tradition. Das Biohotel-Restaurant Rose in Hayingen-Ehestetten ist so ein Betrieb. Bereits im Jahre 1950 stellte Landwirt Johannes Tress seinen Hof gemäß biologisch-dynamischer Richtlinien um. Seine Enkel schreiben heute die Geschichte mit neuen Unternehmungen erfolgreich fort.
Das „Rose-Prinzip“ ist im Restaurant als Schaubild präsent: 100 Prozent natürliche Produkte, Fleisch aus nachhaltiger Exklusiv-Produktion, Lieferanten aus der Umgebung, klimaneutrales Wirtschaften. Dass dieser vermeintlich eng gefasste Rahmen Vielfalt für den Gast erlaubt, zeigt Küchenchef Simon Tress täglich. Kreative vegane Vorspeisen wie das „Gemüsebeet“ oder das „Lamm auf drei Arten“ beeindrucken geschmacklich wie optisch und selbst schwäbische Traditionsgerichten verschafft der sympathische 33-Jährige einen modernen Auftritt.
Wie man‘s macht, verrät der spitzengastronomie-erfahrene Simon Tress gerne während eines Seminars in der eigenen Kochschule. Die sind, wen wundert‘s, sehr begehrt. Seine drei Brüder kümmern sich derweil um die hauseigene Biomanufaktur oder das Tagungs- und Event-Geschäft „Green Meeting“ auf Schloss Ehrenfels. Zugegeben, das Biohotel-Restaurant Rose liegt etwas „ab vom Schuss“. Wer den Weg jedoch auf sich nimmt, nimmt am Ende viel mit nach Hause: Ein kulinarisches Erlebnis und viel Erhellendes in Sachen Bio-Küche allemal.
Die Auszeichnung "Nachhaltigkeitskonzept des Jahres" wird gemeinsam vom Verlagshaus Busche und der BMW Group vergeben. Bei der Beurteilung des Preisträgers wurden erneut die Prinzipien der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit berücksichtigt. Mit der Ehrung eines Preisträgers würdigen Busche und BMW den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und den Aufbau von Nachhaltigkeitsphilosophien in gastronomischen Betrieben."
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